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Die Massai - ein Volk zwischen Tradition und Moderne

Das stolze Volk der Massai hat zunächst die Kolonialisten, später die Touristen sowie zahllose Schriftsteller und Abenteurer mit ihrer Kultur fasziniert und regelrecht in ihren Bann gezogen. Gibt man online "Massai" in das Suchfeld ein, erscheinen zahllose Romantitel, Reiseführer und Porträts des Kriegervolkes der Massai. Meist eingehüllt in bunten Decken, mit bemalten Schilden und Speeren inmitten der afrikanischen Savanne. Ostafrika hat von dem einheimischen Volk der Massai definitiv profitiert, dessen Kulturgut sich mittlerweile zu einer Art Exportschlager entwickelt hat. Kenias Regierung hat dies schon lange erkannt und sogar ein Massai-Schild auf der Nationalflagge abgebildet. Doch wie steht es wirklich um die Kultur der Massai? Wie schaffen die Menschen den schwierigen Spagat zwischen Tradition und Moderne? Spannende Fragen welche wir in unserem neuen Blog genauer beleuchten:



Wo leben die Massai?

 

In Kenia und Tansania leben Schätzungen zufolge etwa 2 Millionen Massai. Sie verteilen sich auf die Region zwischen dem südlichen Kenia und dem nördlichen Tansania, denn die Nationalparks und Wildreservate sind ihre angestammte Heimat. Namen wie die Serengeti und Ngorongoro sind jedem Afrika-Reisenden ein Begriff und die berühmte Massai Mara wurde sogar nach dem Volksstamm der Massai benannt. In Kenia und Tansania ist es nicht ungewöhnlich, die Massai in ihrer traditionellen Kleidung zu sehen, nicht nur in ihren Dörfern, sondern auch inmitten der belebten Städte. Eine Ostafrika-Reise ist daher nicht komplett, ohne wenigstens einmal ein Massai-Dorf besucht und die Lebensweise dieses ikonischen Volksstammes kennengelernt zu haben. Schon längst gehört eine solche interkulturelle Begegnung mit den Einheimischen neben einem stimmungsvollen Sonnenuntergang in der Massai Mara oder dem Beobachten von Löwen aus nächster Nähe zu den Highlights vieler Touristen.

 


Herkunft und Geschichte

Anthropologen gehen davon aus, dass die Massai ursprünglich aus dem Südsudan stammen und sich aus dem unteren Niltal im 15. Jahrhundert aufgemacht haben, um sich im heutigen nördlichen Kenia und in Zentral-Tansania an den Großen Seen niederzulassen. Diese Annahme deckt sich mit der mündlichen Überlieferung der Massai. Sie gehören zu den nilotisch sprechenden Volksstämmen, zu denen außerdem noch die Turkana und die Kalenjin gehören, alles Volksgruppen, die sich als Viehbauern, aber vor allem als respekteinflössende Krieger einen Ruf gemacht haben. Ihre Sprache, die "Maa" genannt wird, ist die südlichste der nilotischen Gruppe, einschließlich der Sprachen, die in Äthiopien und im Sudan gesprochen werden. Auffällig ist, dass die bereits vorhandenen Siedlungen in der Region um die Großen Seen herum konsequent von den Massai verdrängt oder annektiert wurden. Neben ihrem groß gewachsenen Erscheinungsbild hat diese Tatsache wohl verstärkt zum Mythos des furchtlosen Kriegervolks beigetragen. 

 

Die Massai-Population erlebte um 1850 herum ihren Höhepunkt, als sie sich über das gesamte heutige Kenia und die Hälfte von Tansania erstreckte. Die Blütezeit der Massai endete jedoch in einer Tragödie, als zwischen 1883 und 1902 ungefähr 63% der Massai an Hunger, Dürre und den Pocken starb, nachdem die Rinderpest nahezu ihren gesamten Viehbestand vernichtet hatte. In der Maa-Sprache ist diese dunkle Zeit auch als "emutai" bekannt, was so viel wie "auslöschen" bedeutet. Die Lage der Massai entspannte sich jedoch kaum, denn Anfang des 20. Jahrhunderts begann die kenianische und tansanische Regierung damit, weite Teile ihrer Heimat in Nationalparks und Wildreservate umzuwandeln. Auch dies brachte die Massai in Bedrängnis, spätestens als die offiziellen Stellen versuchten, die Massai dahingehend zu beeinflussen, dass sie ihr Nomadenleben als Viehzüchter aufgeben sollten, um zu einer sesshaften Lebensweise überzugehen. Jedoch blieb bis zum heutigen Tag der überwiegende Teil der Massai standhaft und weigert sich nach wie vor, in festen Häusern zu leben und ihren halbnomadischen Lebensstil aufzugeben, den sie seit Jahrhunderten pflegen.

 

Soziales Gefüge

Das Patriarchat hat in der Massai-Kultur klar die Oberhand. Ein Rat, bestehend aus den ältesten Männern im Dorf, regelt die täglichen Belange der Gemeinschaft auf Basis eines mündlich überlieferten Regelwerks. Urteilssprüche fallen häufig so aus, dass Unstimmigkeiten durch die Übergabe von Rindern aus der Welt geschafft werden.

 

Überhaupt stehen diese Tiere im Zentrum des Massai Lebens und sind essenziell für die Menschen. Ihre ursprüngliche Ernährungsweise ist nur etwas für Hartgesottene, basierte sie doch allein auf dem, was die Rinder ihnen lieferten: Milch, rohes Fleisch und Blut was aus den Halsschlagadern der Tiere gezapft wird. Das Leder der Rinder findet bei der traditionellen Fertigung der Massai-Schilder Anwendung. Wer reich ist und wer arm, bestimmt die Größe der Viehherde und die Anzahl der Kinder. Doch hier kommt es auf eine gesunde Balance an, denn wer viel Vieh und wenig Kinder besitzt, wird ebenso als arm eingestuft wie ein Massai-Mann, der viel Kinder und wenig Vieh sein Eigentum nennt. 

 

Eine weitere Besonderheit des Massai-Volkes ist die Existenz einer kriegerischen Kaste, den sogenannten "ilmurran". Jedes Dorf hat eine Gruppe von Soldaten, die alle 15 Jahre neu zusammengesetzt wird. Junge Männer im Alter von 12 bis 25 Jahren werden für diese Aufgabe ausgewählt und durchlaufen eine strenge Ausbildung. Diese beginnt mit der Beschneidung, die mitunter sehr schmerzhaft ist, da sie traditionell ohne Betäubung durchgeführt wird. Dies gehört zum Ritual: junge Massai-Krieger müssen in der Lage sein, große Schmerzen auszuhalten. 

 

Die Religion der Massai ist monotheistisch, das heißt, sie glauben nur an einen Gott. Die Gottheit trägt den Namen Engai und hat eine duale Natur - wohlgesonnen und manchmal auch rachsüchtig. Der Laibon, eine Art Priester, tritt als Mittler zwischen Gottheit und Dorfbevölkerung auf, und ist eine sehr wichtige Figur in der Massai-Gesellschaft. Er heilt und beschäftigt sich mit Prophezeiungen. Viele Laibons gehören dem Ältestenrat an.

 

Auch die Eheschließung unter den Massai ist außergewöhnlich. Sie leben für gewöhnlich polygam, denn wenn eine Frau heiratet, ehelicht sie nicht nur ihren Ehemann, sondern dessen gesamte Altersgruppe im Dorf. Es gehört zum guten Ton, dass männliche Gäste mit der Hausherrin ins Bett gehen dürfen, sofern sie dies wünscht. Der Ehemann zeigt so seine Gastfreundschaft. Massai-Frauen haben vorwiegend die Aufgabe, für Nachkommen zu sorgen und Viehzüchter aus ihnen zu machen.

 

Trotz des Verbots durch die Regierung war die weibliche Genitalbeschneidung in der Massai-Kultur weit verbreitet. Aber dank der vielen Kampagnen von Aktivisten ist diese Praxis nun rückläufig und wird durch eine symbolische Beschneidung ersetzt, bei der Lieder und Tänze anstelle von Klingen zum Einsatz kommen.

 

 

Bräuche und Traditionen

Die Massai-Kultur ist reich an traditionellen Riten und Bräuchen, die uns Westeuropäern mitunter seltsam vorkommen. Andererseits ruft der bayrische Schuhplattler-Tanz vielleicht ebenso Verwunderung oder gar Belustigung bei fremden Kulturen hervor... 

 

 

Warum springen die Massai?

Abgesehen von ihrer bunten Kleidung, ihrer stolzen Haltung und ihrer fesselnden Kultur gehört auch der typische Massai-Tanz zu ihren Bräuchen. Diese Art des Tanzes ist übrigens traditionell allein den Massai-Kriegern vorbehalten. In der Maa-Sprache, also der Massai-Sprache, wird hierfür das Wort "adumu" oder "aigus" verwendet. Wer diese Art des Tanzes einmal erlebt hat, wird sich sein ganzes Leben lang daran erinnern: die Massai-Krieger versammeln sich in einem Halbkreis und springen anmutig nacheinander in die Mitte, am besten so hoch, wie nur möglich. Während ein Krieger nach dem anderen den Sprung wagt, singen die anderen ein traditionelles Lied, das aus hohen Tönen besteht. Die Höhe der Töne hängt von der Höhe des Sprungs ab, je höher also der Sprung, desto höher das Lied.

 

Generell folgt die traditionelle Musik einem festen Muster, das aus dem Ruf des Einzelnen und der Antwort der Gruppe besteht. Ein Sänger gibt die Melodie vor, während die anderen ihm im Chor antworten. Der Gesang wird durch wildes Kopf hin und her werfen und rhythmisches Tanzen begleitet. Mittlerweile haben die Massai-Klänge aber auch den Weg in die Moderne gefunden, denn einige erfolgreiche afrikanische Hip-Hop und Pop Künstler haben Sequenzen der traditionellen Stammes-Musik in ihre Melodien mit aufgenommen. 

 

 





Traditioneller Schmuck und Kleidung

Am auffälligsten ist sicherlich die sogenannte shùkà, die traditionelle Kleidung der Massai. Hierbei handelt es sich um ein um den Körper gewickeltes Baumwolltuch. Die Farbe der Tücher ist jedoch kein Zufall, denn sie sagt etwas über den jeweiligen Lebensabschnitt des Tuchträgers aus. Junge Männer tragen nach ihrer Beschneidung für einige Monate Schwarz. Ältere Männer tragen in der Regel rote Wickeltücher, während Frauen sich meist für karierte, gestreifte oder gemusterte Kleidungsstücke entscheiden.

 

Auch die Schmuckarbeiten der Massai sind sehr berühmt, da jedes Einzelstück äußerst kompliziert und aufwändiger Handarbeit gefertigt wird. Der Perlenschmuck der Massai-Frauen gibt Auskunft über deren gesellschaftliche Stellung. Vor Aufnahme der Handelsbeziehungen zwischen Europa und Afrika wurden bei der Herstellung des Schmucks bevorzugt natürliche Materialien wie Muscheln, Elfenbein und Tonperlen verwendet. Im Wandel der Zeit wurden diese durch Ton- und Glasperlen in allen möglichen Farben ersetzt. So konnten die Massai komplizierte Muster und Farbkombinationen erfinden, die zuvor nicht möglich waren.

 

Dabei hat auch hier jede Farbe eine Bedeutung: Blau steht für Wasser, Rot ist das traditionelle Symbol der Krieger und Weiß symbolisiert den Frieden.


Auch Ohrringe erfreuen sich bei den Massai größter Beliebtheit. Sie verwenden Steine oder Knochen, um ihre Ohrläppchen zu durchstoßen bzw. dehnen, denn geweitete Ohrläppchen sind ein Symbol für Lebenserfahrung. Perlenohrringe werden dagegen gerne an den Ohrläppchen oder an der Ohrmuschel getragen. In den Dörfern können Touristen auch den handgefertigten Massai Schmuck kaufen, was eine wichtige Einnahmequelle für die Massais darstellt. Tatsächlich erfreuen sich die farbenfrohen Schmuckstücke weit über die Grenzen Kenias und Tansanias größter Beliebtheit und viele Urlauber lassen sich vor Ort nicht die Chance entgehen, echten Massai Schmuck zu kaufen.

 

Auch der Haarpracht kommt eine besondere Bedeutung zu. Die überwiegende Mehrheit der Massai-Bevölkerung müssen sich bei besonderen gesellschaftlichen Anlässen den Kopf rasieren, etwa bei ihrer Heirat oder bei der Beschneidung. Einzig und allein die Krieger des Volksstamm haben das Privileg, ihre Haare wachsen zu lassen. Für gewöhnlich tragen sie es in feinen Zöpfen. 

 

Die Massai sind ohne Zweifel eine der faszinierendsten Volksgruppen auf unserer Erde und trotz aller Schwierigkeiten im Leben auf einem guten Weg, den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu meistern.

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Photocredit:

Ubuntu Life

 

Quellen:

www.zegrahm.com/blog/maasai-culture-history-understanding-soul-east-africa

https://en.wikipedia.org/wiki/Maasai_people 

 

www.hinter-dem-horizont.com/tansania-besuch-in-einem-massai-dorf

 

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